Es geht! Anders.

19.03.21, 15:36
Daniela Ballhaus
Es geht!

Es geht! Anders.

 

Das ist nicht nur das Motto der diesjährigen Misereor-Fastenaktion. Es ist eine wunderbare mutmachende und wirkmächtige Affirmation, die mir in diesen Tagen viel bedeutet.

 

Es geht! Anders. – Das gilt für die Familien in Bolivien, die durch ihr Leben im, mit und vom Regenwald und den Aufbau von Agroforstwirtschaft begleitet durch die Misereor-Partnerorganisation Sozialpastoral Caritas Reyes, im Einklang mit der Natur leben und ihren Lebensraum zugleich vor dem Zugriff der Industrie schützen. 

 

Es geht! Anders. – Das gilt für das bischöfliche Hilfswerk Misereor und alle Engagierten, die in der Fastenzeit auf kreative Ideen gekommen sind, um die dringend benötigten Spendengelder für die Hilfsprojekte in der Einen Welt aufzubringen; hier bei uns ist es die Kolpingsfamilie Spich, die mit viel Energie und Engagement den Jubiläums-Soli-Lauf in diesem Jahr ganz anders durchführt. 

 

Es geht! Anders. – Das erfordert Mut und Kreativität, Aufbruch und Um-die-Ecke-Denken, Loslassen und Experimentieren. 

 

Es geht! Anders. – Wenn ich diese Worte verinnerliche, dann bin ich nicht gelähmt von dem, was auf mich zukommt. Dann lebe ich in dem Vertrauen, dass es immer eine Möglichkeit gibt, auch wenn ich sie vielleicht gerade noch nicht sehe. Dann bin ich gerufen und berufen, diesen anderen Weg zu finden, aktiv danach zu suchen, mich der Mühsal auszusetzen, nicht stehen zu bleiben, sondern Alternativen zum Gewohnten und Bequemen zu entdecken. 

 

Es geht! Anders. – Im Negativen sind uns die Alternativen zu unseren Handlungen im Nachhinein nur allzu oft sehr bewusst. Wenn etwas schief geht, dann sagt man schnell: „Ach, hätte ich doch besser…“ Offenbar gab es unterschiedliche Möglichkeiten, und vielleicht habe ich tatsächlich die falsche gewählt. Aber es gab mehrere! Und das kann mir in der nächsten verfahrenen Situation helfen. Wo ist die andere Möglichkeit? 

 

Es geht! Anders. – Ich bin Misereor sehr dankbar für dieses Motto. So vieles scheint gerade nur passiv erleidbar – die Corona-Pandemie und die vielen Entwicklungen, die damit einher gehen, die Nachrichten aus der Weltkirche und aus Köln, … Ich kann vor all dem stehenbleiben und verzweifeln. Oder ich kann mir sicher sein: Es geht! Anders. Weil Gott sich nicht in Verlautbarungen aus dem Vatikan einsperren lässt. Weil die Wahrheit sich jenseits aller Gutachten Bahn brechen wird. Weil der Heilige Geist weht, wo er will. Weil ich anders handeln, leben und glauben darf. 

 

Ich wünsche Ihnen und uns allen kreative und findige Wegbegleiterinnen und -begleiter, die mit uns zusammen davon überzeugt sind und uns in schwachen Momenten immer wieder daran erinnern: Es geht! Anders.

Ihre

Daniela Ballhaus